„Fracking ist angesichts der Energiewende in den Fokus gerückt. Die Komplexität dieser Technologie sorgt für Verunsicherung in der Bevölkerung“, stellte Blienert eingangs fest und machte damit die Notwendigkeit einer klaren und bundeseinheitlichen Regelung zum Fracking deutlich. Das derzeit geltende Recht schließt Fracking nicht aus. Einige Bundesländer haben Moratorien, die das Fracking verbieten, so auch Nordrhein- Westfalen.
Als Fracking wird ein Verfahren bezeichnet, mit dem Erdgas aus tiefen unterirdischen Gesteinsschichten erschlossen werden kann. Dabei wird ein Gemisch aus Wasser, Sand und Chemikalien unter hohem hydraulischen Druck in das Gestein gepresst. Dadurch wird Gas freigesetzt, das durch Bohrleitungssysteme an die Oberfläche gelangt.
Frank Schwabe machte in seinem Eingangsreferat klar, dass es in Deutschland in absehbarer Zeit kein Fracking aus Schiefer- und Kohleflözgas geben wird. „Der Schutz der Gesundheit und des Trinkwassers haben absolute Priorität."
Schwabe mahnte aber auch die globale Dimension des Themas Frackings an. "Politik muss globale Verantwortung tragen und auch die Förderbedingungen bei importiertem Erdgas beachten.“ Erdgas macht in Deutschland etwa 10,2 Prozent des Energiemixes aus und wird als Brückentechnologie ins regenerative Zeitalter genutzt.
Ein Eckpunkt der geplanten Fracking- Regelung auf Bundesebene ist das Verbot der Gasförderung aus Schiefer- und Kohleflözgestein oberhalb von 3000 Metern durch das Wasserhaushaltsgesetz. Das Verbot soll im Jahr 2021 auf seine Angemessenheit überprüft werden. „Das bedeutet nicht, dass ab 2021 Fracking erlaubt ist“, machte Frank Schwabe wiederholt deutlich. Auch für die Erdgas- Förderung nach konventionellen Methoden sollen mit der neuen Gesetzgebung strengere Auflagen gelten. Ein Gesetzesentwurf befindet sich derzeit in der Abstimmung im Bundeskanzleramt.
Eines ist den beiden Bundestagsabgeordneten ganz wichtig: „Energiepolitik und Klimaschutz müssen zusammen gedacht werden. Bei der Umsetzung müssen die Menschen einbezogen werden“.
Fracking bewegt die Menschen, das wurde in der Diskussion deutlich. Die Grundwassergefährdung, Probebohrungen zum wissenschaftlichen Fortschritt und der Umwelt- und Klimaschutz standen im Mittelpunkt der lebhaften Debatte, in die Schwabe und Blienert mit den rund 50 anwesenden Gästen einstiegen.