Norbert Hagenbrock Sachkundiger Bürger der SPD-Fraktion im Schul- und Kulturausschuss Tief muss der Stachel beim Delbrücker CDU-Stadtverband gesessen haben, länger als eine Dekade nicht in der Lage zu sein, einen Bürgermeister aus den eigenen Reihen stellen zu können. Deswegen wurde jetzt penibel nach einem geeigneten Kandidaten gesucht und, nachdem er gefunden wurde, soll er jetzt für seine Wahl medial aufgebaut werden.
Bedauerlicherweise müssen sich Kandidat und Projektgruppe schon zum Start ihrer Kampagne eines Störfeuers aus Westenholz erwehren. Anlass war eine WhatsApp-Nachricht, die der Kandidat 2017 verschickt hat, in der er sich ziemlich kritisch zur Errichtung einer privaten Realschule in Westenholz geäußert hat, wie es eine Elterngruppe in einem anonymen Flugblatt gefordert hatte.
Inhaltlich decken sich Herrn Hansjürgens Kritikpunkte an dem Vorhaben, eine private Realschule in Westenholz zu errichten, exakt mit der Gegnerschaft der SPD zu diesem Projekt. Das zeigt, dass auch in der CDU und bei ihren Sympathisanten massive Vorbehalte gegen diese Pläne bestehen.
Was Herrn Hansjürgens Vorgehen sympathisch macht, ist sein letzter Satz: „ Im Gegensatz zu den Initiatoren dieses Schwachsinns äußere ich mich öffentlich und stehe gerne Rede und Antwort.“ Anonyme Flugblätter gehören in die Tonne - deswegen fiel die SPD-Kritik auch so harsch aus, weil die Autoren sich versteckten.
Später wurde hinter vorgehaltener Hand der Grund für die Anonymität genannt: einige Eltern haben Kinder an der Gesamtschule, deshalb befürchteten sie Nachteile für ihre Kinder.
Es ist schon erschreckend, dass Eltern glauben, Frau Diekmann-Brusche oder ihr Kollegium neigten zu Sippenhaft. Mit dem Widerruf ihrer Zustimmung zur Kandidatur Herrn Hansjürgens hat der Westenholzer CDU-Ortsverband seine Einstellung zu Kritik offenbart: statt sich argumentativ damit auseinander zu setzen, wie Herr Hansjürgens das vorgeschlagen und sich dazu bereit erklärt hat, soll er dafür bestraft werden.
Falls das in Westenholz der Normalfall sein sollte, was hoffentlich nicht der Fall ist, wundert es nicht, wenn Eltern zu so fragwürdigen Mitteln wie anonymen Flugblättern greifen: ein erschreckendes Beispiel dafür, wie Menschen von sich auf andere schließen.
gez. Norbert Hagenbrock
Sachkundiger Bürger der SPD-Fraktion im Schul- und Kulturausschuss